Die medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR) ist eine Erweiterung der klassischen medizinischen Rehabilitation und stellt in besonderem Maße die berufliche Situation in den Fokus der Behandlung. Bei dem MBOR-Verfahren liegt ein besonderes Augenmerk auf den individuellen Anforderungen und Problemen der Patient*innen im beruflichen Bereich. Das Konzept zielt dabei auf eine dauerhafte Erhaltung bzw. auf die Wiederherstellung der Teilhabe am Arbeitsleben ab.
Die MBOR richtet sich an Patient*innen mit Einschränkungen am Stütz- und Bewegungssystem, die sich in besonderen beruflichen Problemlagen befinden. Das Verfahren kommt in Frage wenn:
Etablierten Testverfahren und Assessments helfen bei der Entscheidung, ob und ggf. welche MBOR-Elemente während der ambulanten Rehabilitation eingesetzt werden. Die Ärzt*innen und das Reha-Team sprechen sich hier in jeden Einzelfall miteinander ab und stellen nach Absprache mit dem/der Patient*in ein geeignetes und individuelles Therapieprogramm zusammen.
Je nachdem ob körperliche oder psycho-soziale Aufgaben im Vordergrund stehen, umfasst die Therapie eine große Bandbreite von unterstützenden und rehabilitativen Angeboten. Dafür stehen unseren Physio-, Ergo- Sport- und Bewegungstherapeut*innen, den Psycholog*innen, Sozialdiensten, Ärztinnen und Ärzten eine große Bandbreite an Therapiemaßnahmen zur Verfügung.
Das MBOR-Konzept umfasst dabei auch spezielle berufsspezifische Elemente:
Eine wichtige Rolle spielen aber auch berufsbezogene Beratungsangebote mit Sozialberatung, psychologischer Beratung und Ernährungsberatung. In speziellen Schulungen geht es darum, einen gesunden Umgang mit beruflichen Anforderungen und Belastungen zu entwickeln oder aber bei Bedarf neue berufliche Perspektiven zu erarbeiten.
Am Ende des MBOR-Verfahrens werden häufig spezielle Maßnahmen veranlasst, um die berufliche Re-Integration zu ermöglichen. Dazu gehören die stufenweise Wiedereingliederung, eine interne Belastungserprobung oder wenn erforderlich auch externe Erprobungen bei ausgewählten Kooperationspartnern.
Verletzungen und Erkrankungen des Stütz- und Bewegungssystemes bedingen häufig Einschränkungen am Arbeitsplatz – bislang ausgeübte arbeitsrelevante Aktivitäten sind oft gar nicht mehr oder erschwert möglich. Die Unfallversicherungsträger ermöglichen in solchen Fällen mit langer Arbeitsunfähigkeit die spezielle „Arbeitsplatzbezogene Muskuloskeletale Rehabilitation“ (ABMR). Es handelt sich dabei um eine Komplextherapie, die neben den üblichen Rehabilitationsinhalten eine spezielle Arbeitsplatzorientierung bietet. So können Rehabilitanten bei einer ausreichenden funktionellen Belastbarkeit wieder unmittelbar an den Arbeitsplatz zurückkehren. Um dies zu erreichen, führt das ZAR Bielefeld auf den Arbeitsplatz abgestimmte Trainingsmaßnahmen durch mit einer Dauer von 2 bis 4 Wochen.
Die ABMR-Maßnahme erfolgt an 5 Tagen pro Woche. Zu Beginn liegt die tägliche Therapiedauer bei 3 Stunden, sie wird im Verlauf in Abstimmung mit dem Arzt und den beteiligten Therapeuten kontinuierlich gesteigert. Am Ende der ABMR soll die Belastbarkeit wieder den Anforderungen der beruflichen Tätigkeiten entsprechen.
Zu den arbeitsplatzbezogenen Therapieelementen der ABMR zählen zum Beispiel Ergotherapie mit Schwerpunkt Arbeitstherapie sowie Arbeitssimulations- und Praxistraining. Das ZAR Bielefeld verfügt über eine spezielle personelle, apparative und räumliche Ausstattung für dieses Therapieangebot. Daher wurde die Einrichtung von den Landesverbänden der Unfallversicherung an der ABMR beteiligt.
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