Bereits 2017 war die Traditionself zur Ernährungsberatung im medicos.AufSchalke
Wie lässt sich eine gesunde und ausgewogene Kost im Alltag umsetzen? Dieser Frage gingen einige Mitglieder der Schalker Traditionself kürzlich nach und trafen sich für einen Vortrag zum Thema „ausgewogene Ernährung“ mit der Leiterin der Ernährungsberatung im medicos.AufSchalke, Marion Schüler. Im September waren die ehemaligen Topspieler zu einer Leistungsdiagnostik ins medicos gekommen; dies mit dem Ziel, auch nach der sportlichen Karriere die körperliche Fitness zu behalten. Das Kernanliegen der Zuhörer für den Besuch in der Ernährungsberatung des medicos formulierte Ex-Nationalspieler Olaf Thon augenzwinkernd: „Unter uns sind bis auf ein oder zwei Elfen doch eine Reihe Leute, die ein paar Pfunde zu viel auf den Hüften haben. Was können wir dagegen tun?“
So stand der Ernährungs-Vortrag von Diplom-Oecotrophologin Marion Schüler auch ganz im Zeichen von gesunder, ausgewogener Kost und Essen mit Genuss ohne Reue. Denn als Genuss wurde Essen von den meisten Zuhörern empfunden: Auf die einleitende Nachfrage, was Kochen und Essen denn bedeute, gab es schnelle Antworten – Lebensqualität, Genuss, Entspannung bei der Vorbereitung, aber auch Essen als Mittel zum Frustabbau.
In einem kurzweiligen Vortrag brachte Marion Schüler den Zuhörern anhand einer Ernährungspyramide näher, wie gesunde Ernährung auch im Alltag abwechslungsreich und ausgewogen funktioniert. Hierbei betonte sie nachhaltig, dass eine ausgewogene Kost im Gegensatz zu einer Diät nicht mit Verzicht einhergeht, sondern als eine dauerhafte Ernährungsform geeignet ist. Sie klärte darüber auf, dass die Basis einer ausgewogenen Ernährung die ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit ist. Erstaunen und auch Bedauern rief hervor, dass die Definition von „Getränk“ Bier und andere zuckergesüßte Getränke ausschließt. Marion Schüler räumte mit der Meinung auf, „Low Carb“ sei die Ernährungsform schlechthin. Kohlenhydrate seien absolut notwendig für die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. In diesem Zusammenhang klärte sie darüber auf, dass Kohlenhydrate nicht gleich Kohlenhydrate sind. Ein extremer Verzicht, ohne auf die Qualität der Kohlenhydrate zu achten, mache keinen Sinn. Eine Reduktion der Kohlenhydrate aus z. B. Süßigkeiten, süßen Getränken oder Gebäck hingegen sei nicht nur bei einer angestrebten Gewichtsreduktion sinnvoll. Sie betonte aber wiederholt, dass nicht der Verzicht auf komplexe Kohlenhydrate wie z. B. denen aus Vollkornprodukten Grundlage einer guten, ausgewogenen Ernährung sein könne. Sie nannte konkrete Mengen, die ein Erwachsener täglich in Form von Gemüse und Obst zu sich nehmen sollte. Die bedauernde Erkenntnis daraus: Zwei Teile Obst täglich etwa lassen sich nicht durch zwei Obstler ersetzen. Auch die tolerierbare wöchentliche Fleisch- und Wurstmenge von 300-600g für eine erwachsene Person sorgte für ein „Aha-Erlebnis“, hatte man diese Menge doch als Definition des Tagesbedarfs erwartet.
Am Ende eines Tages zählt die Kalorienbilanz
Außerdem widersprach Marion Schüler der landläufigen Meinung, Essen am Abend mache dick. Am Ende eines Tages zählt die Kalorienbilanz. „Ein Freund von Kalorienzählen bin ich aber nicht“. In diesem Zusammenhang betonte sie, dass eine gesunde Ernährung alleine jedoch nicht ausreiche für eine gesunde Lebensweise, sie sei nur ein Baustein. In jedem Fall gehöre auch ausreichende Bewegung und Entspannung dazu.
Es kommt also nicht nur darauf an, wie viel man isst, sondern vor allem, was man isst. Dennoch bleibt eine ebenso einfache wie wichtige Erkenntnis: Wer abnehmen möchte, kommt nicht umhin, am Ende des Tages eine Kalorienbilanz zu ziehen, denn: Wer über den Tag verteilt mehr Kalorien zuführt als er verbraucht, nimmt zu.
Traditionsmannschaft trotzt dem Jojo-Effekt
Im Jahr 2019 setzt die Traditionself ihre Bemühungen um Gesundheit und Fitness fort. Auch ehemalige Profifußballer müssen auf ihre Linie achten. Darum haben die Mitglieder der Traditionsmannschaft von Schalke 04 gute Vorsätze für das neue Jahr gefasst: Nach einer „Abnehm-Challenge“ im vergangenen Jahr, bei der gemeinsam rund 75 kg Gewicht verloren wurden, heißt es nun, den Jojo-Effekt zu umgehen, die Abnehmerfolge zu festigen und langfristig zu sichern. Hierfür hat sich eine 15-köpfige Gruppe um Abteilungsleiter Olaf Thon im medicos.AufSchalke eingefunden, um unter sachkundiger Anleitung und mit professioneller Unterstützung des interdisziplinären Teams des medicos.AufSchalke an Gesundheit und Idealgewicht zu feilen.
Ergänzt wird das Programm um Seminare zu gesundheitsbewusster Ernährung und Einheiten in der medicos Lehrküche unter der fachkundigen Anleitung der Abteilung Oecotrophologie. Für die gegenseitige Motivation haben sich die Teilnehmer in einer WhatsApp-Gruppe organisiert, über die sie in regelmäßigem Austausch über ihre Höhen und Tiefen im Verlauf des Programms stehen. Angelegt ist diese Aktion zunächst bis zur nächsten Weihnachtsfeier der Traditionself. „Langzeitziel ist es aber, dauerhaft ein gesundes Gewicht zu halten und die körperliche Leistungsfähigkeit zu trainieren“, so Olaf Thon.
Zentraler Punkt ist hierbei die sportmedizinische Vorsorgeuntersuchung im Fachbereich Leistungsdiagnostik. Im Leistungssport ist die Durchführung leistungsdiagnostischer Tests fester Bestandteil zur Ermittlung der Leistungsfähigkeit, für die Trainingskontrolle und die systematischen Trainingssteuerung. Aber auch für ehemalige Profis, Hobbysportler oder Personen mit Vorerkrankungen ist eine sportmedizinische Untersuchung sinnvoll. Über eine gezielte Diagnostik lassen sich gesundheitliche Risiken für sportliche Aktivitäten ausschließen oder klare Empfehlungen zur individuell passenden Belastungsintensität geben. Im Rahmen der sportmedizinisch-internistischen Vorsorgeuntersuchung wurden auch die Mitglieder der Traditionself auf Herz und Nieren untersucht. Neben Körperfett- und BMI-Berechnung wurden Labordiagnostik, Ruhe- und Belastungs-EKG und Spiroergometrie inkl. Laktatdiagnostik durchgeführt. Die ermittelten Werte dienen als Grundlage für einen individuellen Trainingsplan, der ein gesundes und erfolgreiches Ganzkörpertraining garantiert. In sechs Monaten soll diese Untersuchung wiederholt werden, um anhand der sportartspezifischen Parameter sowohl die Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit als auch die Veränderung im Verhältnis von Körperfett und Muskelmasse zueinander zu dokumentieren.