Gerd Linke, leitender Therapeut im Zentrum für Ambulante Rehabilitation (ZAR) in Friedrichshafen, erinnert sich noch gut an die ersten Anläufe der Reha-Digitalisierung in den ZAR vor mittlerweile mehr als fünf Jahren - und auch an die “Kinderkrankheiten”, die damals noch auftraten: “Bild und Ton in einer App als Anleitung zum Training an Stelle von Stift und Papier für unsere Patientinnen und Patienten, das klang gut. Doch einige Filme ruckelten, und es war anfangs ziemlich mühsam, die Trainingspläne einzustellen.” Die Kinderkrankheiten vom Anfang sind heute längst überwunden. Alle Patientinnen und Patienten, die in den deutschlandweiten ZAR betreut werden, können die ZAR Therapie App begleitend zu ihrer Rehabilitation nutzen. Die Einführung erhalten sie gleich mit der Aufnahme in die Rehabilitation. So sind sie, wenn sich an die eigentliche Rehabilitation eine von der Deutschen Rentenversicherung übernommene Nachsorge mit digitaler Unterstützung anschließen sollte, schon bestens auf das eigenständige Training mit digitaler Unterstützung vorbereitet. Das Nachsorgeprogramm leistet im Anschluss an die Rehabilitation einen großen Beitrag zur Stabilisierung der Rehaerfolge und wird berufsbegleitend 1-2 wöchentlich durchgeführt. „Aufgrund langer Anfahrtswege oder der beruflichen Situation können viele Patienten das Nachsorgeprogramm jedoch nicht nutzen – in diesen Fällen ist die digitale Rehanachsorge per App optimal” sagt Therapeut Gerd Linke.
Die digitale Fortsetzung der klassischen Rehabilitation hat sich für die Zentren für ambulante Rehabilitation der Nanz medico zu einem eigenen Angebotsfeld entwickelt: In der dezidierten Tele-Therapie Klinik (TTK) werden die digitalen Angebote aller ZAR gebündelt. Von der TTK werden hauptsächlich Patientinnen und Patienten in der Tele-Reha-Nachsorge betreut - auf Basis der Software von Caspar Health aus Berlin. So hat es die ZAR Nanz medico Unternehmensgruppe geschafft, die Nachsorgequote eindrucksvoll zu verbessern und auch diejenigen Patienten zu versorgen, die mangels Zeit oder Nähe zum Rehazentrum andernfalls auf das Nachsorgeprogramm verzichtet hätten.
Die höhere Nachsorgequote klingt dabei nach einem abstrakten Begriff, hat aber für diejenigen, die von ihr profitieren, sehr handfeste positive Konsequenzen: Mit jeder erfolgreich absolvierten Nachsorge steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die in der Therapie erreichten Verbesserungen wirklich dauerhaft in Alltag und Beruf gesichert werden können. Die Deutsche Rentenversicherung als Kostenträger hat deshalb ein großes Interesse an der “letzten Meile” der Rehabilitation.
Immer mehr Therapeutinnen und Therapeuten sind inzwischen vom Wert digitaler Angebote in Ergänzung zu den bekannten Reha- und Nachsorgeangeboten überzeugt. Indes ist die Zahl der Zentren für ambulante Rehabilitation auf 30 gestiegen - ein Spiegel der beeindruckenden Erfolgsgeschichte des Familienunternehmens mit Ursprung in Süddeutschland, das schon immer über den Tellerrand hinausgedacht hat.
Dass Caspar Health wiederum besonders aktiv ist in der Unterstützung qualitativ hochwertiger Nachsorgeangebote, ist im Übrigen kein Wunder, sondern eng mit der Biografie des Gründers verknüpft: “Als Geschäftsführer einer Rehabilitationsklinik habe ich früher selbst immer wieder erlebt, wie schwer es den Patientinnen und Patienten gefallen ist, im Anschluss an die Rehabilitation das Gelernte dauerhaft in den Alltag zu integrieren”, sagt CEO Max Michels. “Mit einem zeit- und ortsunabhängigen Angebot wollen wir die Rehabilitation zugänglicher machen - auf evidenzbasierter Grundlage und in Partnerschaft mit immer mehr Reha-Einrichtungen.” Sahen sich Pioniere wie Caspar Health oder frühe Partner anfänglich auch Skepsis ausgesetzt, hat sich das zwischenzeitlich geändert: Anfang 2022 gab es mit der unbefristeten Anerkennung der multimodalen Tele-Reha-Nachsorge durch die Rentenversicherung sogar nochmals kräftig Rückenwind: Digitale Nachsorge made by Caspar Health zählt jetzt in Deutschland zur Regelversorgung!
Zugute kommen digitalen Lösungen im Gesundheitswesen aber nicht nur in aufwändigen Studien erbrachte Leistungsnachweise. Auch das gesellschaftliche Klima hat sich geändert: “Die Akzeptanz für wirklich sinnvolle digitale Anwendungen ist quer durch alle Alters- und Patientengruppen gestiegen. Auch ältere Menschen finden es inzwischen toll, was sie mit ihrem Handy alles machen können”, beobachtet ZAR Therapeut Gerd Linke aus Friedrichshafen. Dort werden Trainingspläne für die Patientinnen und Patienten weiterhin individuell zusammengestellt - inzwischen aber längst auf Basis vorkonfigurierter Musterpläne und mit der Möglichkeit, auf eine sehr umfangreiche Bibliothek an Inhalten zuzugreifen: Mehr als 1.000 Module stehen zur Verfügung.
In der erfolgreichen Partnerschaft sieht Linke im Übrigen auch generell den besonders innovationsfreundlichen Kurs der Nanz medico bestätigt, die sich selbst früher als andere für digitale Lösungen geöffnet hat: “Durch unsere Bereitschaft, immer wieder neue Wege zu gehen, können wir die Digitalisierung selbst aktiv mitgestalten. Wer zu lange wartet, wird sonst schnell abgehängt.”
Lesen Sie dazu auch den Artikel des Business-Magazin der Raiffeisen Oberösterreich Der Digitale Patient.