Wenn der Körper die Seele spürt! Neue Psychosomatische Reha in Berlin Spandau
«Psychosomatische Leiden sind oft leise Krankheiten, die nicht nach außen dröhnen, jedoch innerlich viel Leidensdruck erzeugen» sagt Dr. med. Alexander Kugelstadt. Er ist Chefarzt der neuen Abteilung für «Psychosomatik» des Zentrums für ambulante Rehabilitation (ZAR) in Berlin Spandau. Die Erweiterung um die neue Fachabteilung Psychosomatik in Ergänzung zur bisherigen orthopädischen Abteilung im ZAR wurde von Patienten, Ärzten und Kostenträgern gleichermaßen erhofft, denn der Bedarf an Hilfen bei psychosomatischen Erkrankungen steigt zunehmend!
Wie wichtig das Zusammenspiel zwischen Körper und Seele ist, erleben Menschen gerade jetzt während der Pandemie. Veränderungen und schwierige Anforderungen, seien sie beruflicher, privat-familiärer oder gesellschaftlicher Art, können das innere Gleichgewicht gehörig ins Wanken bringen. Dass sich psychische Probleme auf den Körper auswirken und dort Beschwerden auslösen können, ist bekannt, wäre aber zu eindimensional gedacht. Ebenso können sich körperliche, chronifizierte Beschwerden auf die Psyche von Patienten auswirken. Oftmals erleben Betroffene eine Odyssee und die klassische Schulmedizin gerät an ihre Grenzen. Eine psychosomatische Reha bietet Betroffenen wichtige Unterstützung.
Die gute Nachricht: Psychosomatische Erkrankungen sind besser behandelbar als angenommen
In der mehrwöchigen psychosomatischen Rehabilitation im ZAR arbeitet das interdisziplinäre Ärzte- und Therapeutenteam zusammen mit den Patienten daran, den Ursprung des Problems zu entdecken und therapeutisch individuell, auf die persönliche Krankheitssituation abgestimmt, anzugehen. Die Rehabilitation bietet dafür viele Therapiemöglichkeiten, welche die körperlich-medizinische mit der psychischen und sozialen Ebene des Menschen zusammenbringt. Im Therapieplan stehen neben ärztlichen Visiten auch intensive Einzel- und Gruppenpsychotherapie, kreative Verfahren sowie Sport- und Bewegungstherapie.
Ambulante Reha bietet Therapie in geschütztem Rahmen und Zeit
Viele Patienten benötigen dringend Hilfe, wünschen sich diese aber in ihrem gewohnten Umfeld. «Ein Pluspunkt, der für die ambulante psychosomatische Rehabilitation spricht, weil sie über einen längeren Zeitraum Therapiemöglichkeiten in einem geschützten Rahmen am Wohnort bietet» erklärt Chefarzt Dr. med. Alexander Kugelstadt. Der Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychoanalytiker und Ernährungsmediziner weiß, von was er spricht. Er arbeitete mehrere Jahre in der Inneren Medizin der Berliner Charité, behandelte am Institut für psychogene Erkrankungen der AOK in Berlin, ist Supervisor und Dozent und gibt seit 2015 den Podcast «PsychCast» mit heraus. In seinem 2020 erschienen Sachbuch «Dann ist das wohl psychosomatisch» zeigt er eindrücklich, wie eng Denken, Fühlen und Handeln mit Körperfunktionen verbunden sind.
Mit Hochdruck arbeitete das ambulante Rehazentrum in den letzten Monaten am Aufbau der Abteilung Psychosomatik. Das ZAR Therapeutenteam um Dr. Kugelstadt steht nun bereit. Reha kann für Betroffene eine erste wichtige Anlaufstelle sein, um schlimmere, chronische Beeinträchtigungen zu vermeiden und ihnen viel Wissen über den Zusammenhang von Psyche und Körper vermitteln. «Gerade die ambulante Reha kann andererseits aber auch an das bestehende medizinisch-therapeutische Versorgungsnetz der Betroffenen anknüpfen und wichtiges Bindeglied sein» ist Dr. Kugelstadt vom ambulanten Setting der psychosomatischen Rehabilitation überzeugt.
In der wöchentlichen allgemeinen Reha-Sprechstunde, jeweils mittwochs um 15.00 Uhr, erhalten Besucher neben einer Führung durch das Zentrum viele Informationen rund um Ablauf und Beantragung einer Rehabilitation. Gerne berät das ZAR auch persönlich und informiert ausführlich zur neuen psychosomatischen Rehabilitation.