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Kardiologie im ZAR München Nord: Beitrag in der "Apothekenzeitung für München"

Ambulante kardiologische Reha im ZAR München Nord - Beitrag in der Apothekenzeitung für München


"Ich konnte den Herzinfarkt nicht einfach wegstecken und brauchte die Reha"

Kardiologische Rehabilitation - darunter stellt man sich landläufig eine Reha für ältere Menschen vor, meist Männer und nur vereinzelt Frauen. "Weit gefehlt" - beschreibt der Kardiologe Dr. med. Robert Lauer. In seiner langjährigen Tätigkeit als Chefarzt der Fachabteilung Kardiologie des Zentrums für ambulante Rehabilitation, kurz ZAR genannt, hat er schon vieles gesehen - oft auch jüngere Patientinnen und Patienten mit kardialen Problematiken.

Zunächst im Ulmer Zentrum für ambulante Rehabilitation angestellt, hat der Kardiologe im Frühjahr 2023 die kardiologische Fachabteilung des neuen Münchner Rehazentrums, "ZAR München Nord" am Frankfurter Ring übernommen. Das ambulante Rehazentrum nahe des Olympiaparks beherbergt neben der Abteilung Kardiologie auch die Fachbereiche Psychosomatik und Orthopädie. Eine ideale Ergänzung, so der kardiologische Chefarzt, "weil sich mit den ärztlichen Kolleginnen der anderen Disziplinen oft viele Schnittmengen ergeben".
 

Reha als Chance, wieder Sicherheit zu erlangen

Zurück zur Kardiologie und den Erfahrungen des Chefarztes: Er sehe immer mehr jüngere Patienten, die aus heiterem Himmel einen Herzinfarkt erleiden. Rauchen, hoher Blutdruck, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung, Stress….., dass der Körper bei diesen Risikofaktoren irgendwann reagiert und zeigt, dass es so nicht mehr weitergeht, ist nachvollziehbar. ZAR Patient Julian N. (47) beschreibt den Moment seines Herzinfarktes als endlos erscheinende Minuten, in denen ihm der Boden unter den Füßen entglitt. Ein Stechen und Brennen im Brustkorb, der sich mit einem starken Druck zusammenschnürt, macht ihm enorme Angst. Dass er sich in kürzester Zeit im Krankenwagen auf dem Weg in ein Münchner Krankenhaus wiederfindet, ist seiner Frau zu verdanken, die die Situation an diesem Morgen richtig erfasst und den Notruf auslöst.  Julian N. bekommt mehrere Stents implantiert und nimmt den Vorschlag der Akutklinik, anschließend eine ambulante Rehabilitation zu machen, dankend an. "Ich konnte dieses einschneidende Erlebnis nicht einfach wegstecken, war nicht mehr derselbe wie vor dem Herzinfarkt. Panikattacken, große Unsicherheit - nichts war mehr wie zuvor und ich wollte dringend mein Leben ändern." Nur - was war zu tun? "Ich wollte nicht irgendwohin gehen, sondern in der Nähe meiner Frau und meiner Kinder sein und doch brauchte ich Unterstützung, um wieder Sicherheit zu bekommen." Die Möglichkeit der ambulanten Rehabilitation im ZAR München Nord sieht er daher als rettenden Strohhalm und große Chance, viel über sich und seinen Körper zu erfahren und ihn wieder auf "Vordermann" zu bringen - gleichzeitig aber zuhause, in seiner gewohnten Umgebung sein zu können.
 

In der Reha geht es um individuelle Lebensstiländerung

"Im ZAR ging es um mich! Um die notwendigen Lebensstiländerungen, um körperliches Training, psychosoziale Unterstützung, Entspannung und Ernährung. Ich war froh, in Dr. Lauer einen Mediziner mit so viel Erfahrung gefunden und durch die engagierten ZAR Therapeutinnen und Therapeuten extrem viel Unterstützung bekommen zu haben. Mit jedem Training, mit jeder Information wurde mir klarer, wie es zu meinem Herzinfarkt kommen konnte und was ich selbst beitragen kann, damit es mir wieder gut geht. Die übergreifende Behandlung aus unterschiedlichen Blickwinkeln war für mich enorm wichtig, um das Vertrauen in mich und meinen Körper zurückzugewinnen", beschreibt der 47-Jährige, der froh ist, dass seine Herzleistung durch die Reha erfreulicherweise wieder angestiegen ist.
 

Ambulante Reha hat Vorteile

"Wir richten die Therapie gezielt und individuell auf die medizinischen Gegebenheiten jedes Patienten aus. Es geht uns darum, die Patientinnen und Patienten umfassend aufzuklären, die bestehenden Risikofaktoren gemäß medizinischer Leitlinien optimal zu therapieren sowie zu einer gesunden Lebensweise zu motivieren. Ein wichtiges Ziel ist auch die Wiederherstellung der Teilhabe am Leben im Alltag und im Beruf", so ZAR Chefarzt Dr. Lauer. "Hervorragend an einer ambulanten Rehabilitation ist zum einen, dass wir eng mit den Ärzten und Sozialdiensten der kardiologischen Akutkliniken vor Ort zusammenarbeiten und uns mit ihnen zur bestmöglichen Therapie für die Patientinnen und Patienten austauschen können. Zum anderen können wir kardiologischen Patientinnen und Patienten im Anschluss an ihre Reha bei uns oder auch im Anschluss an eine stationäre Rehabilitation, mit dem sogenannten IRENA Nachsorgeprogramm der Deutschen Rentenversicherung ein fortgesetztes Training ermöglichen." IRENA steht für "intensivierte Reha-Nachsorge". In weiteren 24 Einheiten über je 90 Minuten, 1-2x wöchentlich, können die Patienten weiter in Kleingruppen, an den medizinischen Geräten und an monitorüberwachten Ergometern trainieren. "Therapeutinnen und Therapeuten begleiten dieses Training, was den Patienten über einen langen Zeitraum nicht nur das immens wichtige Training gewährleistet, sondern auch wieder Sicherheit gibt" erläutert Dr. Lauer die Vorteile einer langen rehabilitativen Begleitung in einem ambulanten Rehazentrum.  

"Ich habe im Verlauf der Reha an vielen Stellschrauben gedreht", erzählt der junge Patient weiter "und ich werde das Nachsorgeprogramm auf jeden Fall in Anspruch nehmen. Das Tolle daran: Meine Frau wird mich während meiner Nachsorge ins ZAR begleiten und als Selbstzahlerin an den Geräten der Medizinischen Trainingstherapie des Rehazentrums ebenfalls trainieren. Es hört sich komisch an, aber mein Herzinfarkt hat unser beider Leben ein Stück weit auch zum Positiven verändert."
 

Weitere Informationen und Beratung zur kardiologischen Reha in den Zentren für ambulante Rehabilitation finden Sie hier.


Hinweis:
Dieser Beitrag aus der Praxis einer ambulanten kardiologischen Reha nach einem Herzinfarkt ist zuerst erschienen in der Apothekenzeitung für München. Wir bedanken uns bei den Kolleg*innen des ZAR München Nord für die Bereitstellung der Informationen.