Wulf Schürer erleidet vor gut einem Jahr einen schweren Unfall. Aus der anfänglichen Hoffnungslosigkeit werden mit den Monaten beeindruckende Erfolge.
Seine Geschichte ist wirklich unglaublich – und sie macht unglaublich Mut: Vor gut einem Jahr hat Wulf Schürer einen so schweren Unfall, dass sein Leben an einem seidenen Faden hängt. Doch er findet zurück ins Leben, lernt alltägliche Bewegungen ganz neu, wird mehrfach in der Woche im medicos.AufSchalke behandelt und schafft, was noch im Herbst vergangenen Jahres unmöglich scheint: Er wird wieder selbstständig.
„Ich hatte ein Schädel-Hirn-Trauma dritten Grades.“ Bei solch schweren Verletzungen rechnet die Medizin immer mit Spätfolgen. „Mein rechter Arm war außer Betrieb und mein rechtes Bein war aus der Hüfte gerissen.“ Vier Monate lang liegt der Gladbecker zunächst im Koma, dann wird er in eine Rehaklinik verlegt. „Da war ich bis zum neunten Monat nach meinem Unfall.“ In dieser Zeit baut seine Familie das Haus schon behindertengerecht um, rechnet damit, dass der zweifache Familienvater vieles nie wieder kann.
Durch persönliche Kontakte wird er im medicos.AufSchalke vorstellig. „Im Dezember bin ich hier her gekommen.“ Es beginnt zunächst eine normale Therapie. „Dann wurde ich angesprochen, weil mein Schädigungsbild so umfangreich war und man Patienten brauchte für die Ausbildung von Therapeuten in der Bobath-Methode. Ich wurde in diesem Rahmen eine Woche lang täglich zwei Stunden lang behandelt.“
Diese eine Woche ändert für Wulf Schürer alles. „Das hat mir so viel Auftrieb gegeben. Diese intensive Zuwendung hat mich wirklich weitergebracht.“ Ein Beispiel: Zuvor kann der 68-Jährige seinen rechten Arm kaum heben. Nach einer gezielten Behandlung ist das Problem in nur wenigen Minuten behoben. In den nächsten Wochen macht er auch im Gehen enorme Fortschritte. Dazu gibt es eine kleine Anekdote: „Mein Hausarzt hatte sich zu einem Hausbesuch angekündigt. Es klingelte. Ich bin ohne Hilfsmittel zur Tür gegangen und habe sie geöffnet. Mein Arzt fiel aus allen Wolken, konnte es kaum glauben. Da habe ich nur gemeint: Ich sag nur, medicos.AufSchalke.“
Wulf Schürer arbeitet beharrlich Woche für Woche, erreicht auf seinem harten Weg weitere Teilerfolge. „Ich kann mir wieder allein die Socken anziehen. Das haben wir hier geübt.“ Denn der Gladbecker möchte nicht länger auf die Unterstützung seiner Frau angewiesen sein, die selbst gesundheitlich eingeschränkt ist und die er eigentlich seinerseits unterstützen möchte. Deswegen gibt es lange Zeit für ihn nur ein Ziel: „Ich habe früher Gewichtheben gemacht, konnte 140 Kilo reißen. Mein Wunsch war es, sobald wie möglich wieder 20 Kilo rechts und links tragen zu können – weil ich meiner Frau die Einkaufstüten tragen möchte. Und das geht jetzt wieder.“
Auf manches aber muss Wulf Schürer noch warten, muss sich in Geduld üben. Er darf seit dem Unfall keine Fahrzeuge bedienen. Die schweren Hirnverletzungen könnten durch die Erschütterungen aufbrechen, es könnte zu unbemerkten Blutungen kommen. Die große Hoffnung: Zumindest demnächst wieder Radfahren zu können. Mit einem Spezialhelm. Solange das nicht geht, geht der Rekonvaleszent zu Fuß. „16 Kilometer Nordic Walking schaffe ich schon. Aber danach bin ich fertig.“
Wulf Schürer beeindruckt nicht nur mit seiner Geschichte, auch mit seiner positiven Einstellung. Nur einmal, als er an seine Enkel denkt, hat er Tränen in den Augen. Er erzählt, früher sei er gern mit den Kleinen in den Urlaub gefahren, nach Holland, zum Radfahren. Das fehlt ihm spürbar. Doch dann fängt er sich auch schon wieder, berichtet, stattdessen gärtnert er jetzt eben mit den Enkeln. Das habe er vor dem Unfall schon gern gemacht – mit besonderem Faible für die Anzucht von Tomaten und Heilkräutern. Seine selbstgemachten Tees, erzählt er, tun ihm gut. Sie helfen ihm, die täglichen Herausforderungen zu meistern.
Davon hat er noch einige vor der Brust. Denn so großartig seine Erfolge sind, eines ist klar, Wulf Schürer wird noch sehr lange, vielleicht lebenslang, Therapien brauchen. Dabei gibt es für ihn nur einen Ort: das medicos.AufSchalke. „Ich bin so dankbar, dass ich hier sein darf! Und ich kann auch jedem anderen nur empfehlen, hier her zu kommen, wenn man therapeutische Hilfe braucht.“
Wulf Schürer erleidet vor gut einem Jahr einen schweren Unfall. Aus der anfänglichen Hoffnungslosigkeit werden mit den Monaten beeindruckende Erfolge