Person hält sich die Brust, möglicherweise mit Symptomen von Herzschmerzen oder Herzrhythmusstörungen.

Herzrhythmusstörungen

Wenn das Herz stolpert, nennt der Arzt das in der Fachsprache gewöhnlich Palpitationen. Auch Herzklopfen, kräftiges Herzschlagen, einzelne Aussetzer des Herzschlags oder Herzrasen werden unter dem Begriff Palpitationen zusammengefasst. 

Es handelt sich um das unangenehme Wahrnehmen des Herzschlags, der als schneller oder langsamer als üblich empfunden wird. Die subjektiv wahrgenommenen Stolperer können völlig harmlos sein, treten aber auch bei einigen Herzerkrankungen auf. Sicher interpretieren lässt sich Herzstolpern nur, wenn die elektrischen Herzströme während des Stolperns mittels eines EKGs aufgezeichnet werden. Damit kann auch zugeordnet werden, ob das Stolpern aus den Herzvorhöfen oder der Herzkammer kommt. Vielfach lässt sich aber das nur gelegentliche, also sporadisch auftretende Stolpern gar nicht so leicht „einfangen“. Deshalb sind manchmal mehrere oder längere EKG-Aufzeichnungen (z. B. Langzeit-EKG) notwendig, um die Beschwerden abzuklären. Wenn das Herzstolpern neu auftritt oder Beschwerden verursacht, sollte es unbedingt weiter abgeklärt werden. Im Falle von Schwindel, Luftnot, Brustschmerz oder sogar Ohnmacht ist dabei Dringlichkeit geboten.

Durch die immer älter werdende Gesellschaft nimmt die Zahl der Menschen mit Herzstolpern stetig zu. Das Stolperherz kann unterschiedliche Ursachen haben. Meistens handelt es sich um harmlose Extrasystolen aus dem Vorhof oder der Herzkammer. Einfache Methoden, das Vermeiden von Auslösern, eine gesunde elektrolytreiche Ernährung und die hochnormale Einstellung des Kaliumspiegels im Blut, bei gesunder Niere, können oftmals Beschwerdefreiheit bringen. Wenn Beschwerden auftreten wie Schwindel, Leistungseinschränkung, Ohnmacht, Druckgefühl in der Brust oder anhaltendes Herzrasen oder -stolpern über mehr als 30 Sekunden, sollte eine kardiologische Abklärung erfolgen. Dadurch, dass das Herzstolpern meist nur sporadisch auftritt, ist es manchmal eine Herausforderung, die EKG-Dokumentation der Herzrhythmusstörung herbeizuführen. Neue Techniken, die in die modernen Smartphone-Geräte integriert werden, können in der Zukunft die Erkennung der Herzrhythmusstörungen erleichtern. In bestimmten Fällen kann bei sehr häufigem Herzstolpern und bei Vorhofflimmern die Katheterablationsbehandlung die Rhythmusstörung dauerhaft beseitigen.

Hoffmann, Prof. Dr., Ellen; Straube Dr. med., Florian; Dorwarth Dr. med., Uwe; Herzstolpern: Extrasystolen und andere Herzrhythmusstörungen abgerufen am 20.09.2019, Deutsche Herzstiftung e. V.