Es ist eines der klassischen Hausmittel: das Erkältungsbad. Seine wohltuende Wirkung entfaltet es jedoch nur, wenn Sie es richtig anwenden. Die wichtigsten Tipps.
Es fröstelt Sie, die Füße sind kalt, die Nase kribbelt, der Rachen kratzt – zusammengefasst: Sie merken, dass sich eine Erkältung anbahnt. Genau bei diesen ersten Anzeichen ist ein Erkältungsbad sinnvoll. Haben Sie bereits Schnupfen, Husten oder Fieber, dann empfiehlt sich kein heißes Bad. Es wäre für den Körper zu belastend und schadet eher als das es nützt.
Ein warmes Bad entfaltet unterschiedliche Effekte im Körper: Durch die Wärme nimmt unter anderem die Durchblutung in Haut und Muskel zu. Gleichzeitig entspannt sich die glatte Muskulatur. Dadurch lassen die Gliederschmerzen nach, die zu Beginn eines grippalen Infekts auftreten können.
Außerdem kann durch die Wärme die Körpertemperatur leicht ansteigen – der Organismus befindet sich in einer Art winzigem künstlichen Fieber. Diese Effekte können eventuell dazu beitragen, dass Sie sich nach dem Erkältungsbad wieder besser fühlen – vorausgesetzt, Sie wenden das Hausmittel richtig an.
Ist die Wanne groß genug, können Sie ein Vollbad nehmen. Die meisten Badewannen lassen allerdings nur ein Dreiviertelbad zu. Dabei ragen Arme, Schultern und Knie aus dem Wasser heraus. Ein Dreiviertelbad belastet den Kreislauf weniger und eignet sich daher auch für Menschen mit Herzerkrankungen. Sie können entweder nur warmes Wasser einlassen oder es mit Badezusätzen versehen.
Diese enthalten idealerweise ätherische Öle, zum Beispiel aus Thymian oder Latschenkiefer, welche eingeatmet werden. So können sie ihre Wirkung entfalten. Wer auf bestimmte Inhaltsstoffe von ätherischen Ölen allergisch reagiert oder empfindliche Atemwege hat, sollte auf die Zusätze verzichten.
Die Hersteller von Erkältungsbädern raten häufig zu einer Badetemperatur von 32 bis 38 Grad Celsius. Ist es Ihnen zu aufwendig, mit einem Thermometer die Wassertemperatur zu bestimmen, dann gehen Sie nach Ihrem Empfinden. Baden Sie so heiß, wie es für Sie angenehm ist. Lauwarm sollte das Wasser allerdings nicht sein, da das Bad dann nicht den gewünschten Effekt erzielt. Wem die Hitze zu sehr auf den Kreislauf schlägt, der kann mit einer niedrigeren Temperatur beginnen und anschließend heißes Wasser nachlaufen lassen.
Bleiben Sie für zirka 10 bis 20 Minuten in der Wanne liegen, damit sich der Körper genügend aufwärmen kann. Haben Sie das Gefühl, das Bad wird Ihnen zu anstrengend, dann hören Sie früher auf! Zu Dauer und Temperatur des Erkältungsbades immer auch die Hinweise auf der Packung beachten.
Wichtig: Durch die intensive Wärme sind die Gefäße weitgestellt, der Blutdruck sinkt und Ihr Kreislauf schwächelt möglicherweise. Richten Sie sich deshalb langsam auf, stützen Sie sich ab und steigen Sie behutsam aus der Wanne. Trocknen Sie sich ab, packen Sie sich warm ein und legen Sie sich auf die Couch oder gleich ins Bett. Eine Ruhephase von mindestens ein bis zwei Stunden ist nach dem heißen Bad sehr wichtig, damit sich der Körper erholen kann.
Das warme Wasser kann die Haut austrocknen. Spannt oder juckt sie nach dem Bad, dann cremen Sie sich mit einer rückfettenden Lotion ein.
Hinweis: Erkältungsbäder, die ätherische Öle enthalten, eignen sich in der Regel nicht für Kleinkinder bis zu einem Alter von sechs Jahren. Leiden Sie an einer Herz-Kreislauf-Krankheit wie Bluthochdruck, an Asthma oder haben Sie Probleme mit den Venen, dann besprechen Sie vorher mit dem Arzt, ob Sie ein heißes Bad nehmen dürfen. Gerade bei Krampfadern empfiehlt es sich, im Anschluss an das warme Bad zumindest die Beine kurz kalt abzuduschen.
Nach einem Infekt ist es ratsam Belastungen langsam wieder zu steigern und nicht direkt wieder in volle sportliche Belastung zurückzukehren. Nicht vollständig auskurierte Infekte können langfristig zu Schädigungen im Herz-Kreislaufsystem führen. Sportmedizinier empfehlen daher regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, um die Gesundheit von Herz, Kreislauf, Knochen und Gelenken zu bestätigen. So steht gesundem Sport nichts mehr im Weg!