Viele Covid-19-Betroffene leiden noch Monate nach der Erkrankung an den Folgen. Reha-Zentren bieten jedoch erst seit Kurzem spezielle Long-Covid-Behandlungen an.
Die Symptome einer akuten Corona-Erkrankung sind landläufig bekannt: Fieber, trockener Husten und Atemnot. Laut Weltgesundheitsorganisation liegt die durchschnittliche Dauer einer akuten Erkrankung bei etwa zwei Wochen. Bei schweren Verläufen kann die Krankheitsdauer auch drei bis sechs Wochen betragen. Viele Patienten klagen aber auch nach einer akuten Covid-Erkrankung auch weiterhin über Symptome wie Atemnot, allgemeine Erschöpfung, Konzentrationsprobleme und verminderte Belastbarkeit. Dieser Zustand wird als Fatigue-Syndrom bezeichnet. Bestehen die Symptome länger als vier Wochen fort, spricht man vom Long-Covid Syndrom; halten sie mehr als 12 Wochen an, wird der Zustand als Post-Covid Syndrom bezeichnet. Rund 15% der an Covid-19 Erkrankten leiden unter Long- oder Post-Covid.
Patienten stehen oftmals hilflos dar: Neben dem charakteristischen Fatigue-Syndrom sind bislang weitere rund 50 Symptome bekannt, die mit dem Post- und Long-Covid-Syndrom zusammenhängen könnten. Zu den körperlichen Symptomen kommen oft ein Trauma der Erkrankung sowie die Angst dazu, nicht mehr gesund zu werden. Als Anlaufpunkt für diese Patientengruppe bieten zahlreiche Kliniken inzwischen Post- und Long-Covid-Rehabilitationen an.
Studien und zuverlässige Erkenntnisse, warum eine gewisse Zahl an Erkrankten unter Langzeitfolgen einer Corona-Infektion leidet, gibt es derzeit noch nicht. Auch für eine spezifische Therapie gibt es bislang noch keine wissenschaftlich belastbaren Belege. Rehabilitationsangebote der Kliniken orientieren sich daher an den Symptomen ihrer Patienten. So steht beispielsweise eine Steigerung der allgemeinen Belastbarkeit durch gezielte Trainingstherapie im Vordergrund. Bestehen Luftnot und Kurzatmigkeit fort kann spezielle Atemtherapie eine Verbesserung bringen. Für Patienten, die Einschränkungen des Geruchssinns haben, kann eine spezielle Riechtherapie angestrebt werden.
Auch eine psychosomatische Begleitung ist oft sehr sinnvoll. Viele Patienten leiden auch psychisch unter der Krankheitssituation und müssen zudem das Trauma der u.U. lebensbedrohlichen Akutphase der Infektion verarbeiten. Zudem gilt es die Akzeptanz der Patienten für die aktuelle Situation zu stärken und einen individuellen Umgang mit dem Fatigue-Syndrom zu finden. Entspannungstechniken wie Yoga, autogenes Training, Meditation oder auch einfache Atemübungen können helfen.
Auch im medicos.AufSchalke ist eine symptombezogene Rehabilitation zur Behandlung bei Long- und Post-Covid-Syndrom möglich. Neben Therapien zur Steigerung der allgemeinen Belastbarkeit nimmt die psychosomatische Begleitung der Rehabilitanden einen hohen Stellenwert in der Reha im medicos ein.